Eigenschaften, die uns prägen

28.06.2023
Ehrenamt, Freiwilligkeit, Kameradschaft, Zusammenhalt - das sind die Begriffe, mit denen man uns Freiwilligen Feuerwehren landläufig gerne verbindet. Zurecht! Wir finden aber, dass noch mehr Eigenschaften auf uns zutreffen. Welche sind das? Anhand unserer "Highlights" der vergangenen Wochen schildern wir diese.

Sonntag, 18. Juni

Wir befinden uns in den Abendstunden. Die Erlanger Bürger genießen die letzten Sonnenstunden des Tages, im Markgrafentheater wird zudem der „Fiskus“ aufgeführt. Die FF Bruck stellt an diesem Abend mit drei Feuerwehrdienstleistenden - unsichtbar für das Publikum - vorschriftsmäßig die Theaterwache.

Das Stück ist zu Ende, das Publikum hat den Saal verlassen – plötzlich trifft die Meldung über einen Brand in einem Mehrfamilienhaus ein. Unsere Wachmannschaft steuert nach Erledigung der letzten Formalitäten das heimische Gerätehaus zur Unterstützung an.

Parallel dazu ist unser LF bereits vollbesetzt zur Unterstützung des Löschzuges der Ständigen Wache Erlangen sowie der FF Erlangen-Stadt ausgerückt. Ein paar Minuten später trifft auch ein durch uns besetztes Fahrzeug der Werkfeuerwehr Siemens -unter anderem auch mit unserer Theaterwachmannschaft an Bord- an der Einsatzstelle ein.

Trotz der dynamischen Brandausbreitung im Balkonbereich gelingt es den eingesetzten Kräften rasch, den Brand zu löschen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Von der FF Bruck leistet ein Trupp unter Atemschutz -bestehend aus einem Schreiner und einem Studenten der Materialwissenschaften- seinen Anteil zur Brandbekämpfung. Durch den Brand wurde auch die Heizungsanlage in Mitleidenschaft gezogen, Fachpersonal wird benötigt – an diesem Abend kein Problem für uns, wir haben einen Installateur- und Heizungsbauermeister in unserer Einsatzmannschaft. Im Trupp zusammen mit einem Ingenieur geht dieser unter Atemschutz in das noch teilweise verrauchte Gebäude vor, um sich einen Überblick zu verschaffen und Erstmaßnahmen einzuleiten. Ein paar Minuten später soll eine verschlossene Kellertür geöffnet werden: auch hier können wir die bereits beanspruchten Kollegen der Hauptwache unterstützen, mittels Spezialwerkzeug kann unser stellv. Kommandant (selbst hauptamtlich bei einer Feuerwehr tätig) die Türe öffnen. Zu den vier eingesetzten Atemschutzgeräteträgern standen mit zwei Medizinstudenten, einem Jura-Studenten und einem Informatiker noch vier weitere an der Einsatzstelle in Bereitschaft; insgesamt waren wir mit 16 Feuerwehrdienstleistenden ausgerückt.

Dienstag, 20. Juni

Am Abend des darauffolgenden Dienstages stand unsere nächste turnusmäßige Übung auf dem Plan, und das Thema hatte es in sich: wir wollten das Hochhauskonzept der Feuerwehr Erlangen beüben. Glücklicherweise konnten wir auch hier auf eine starke Beteiligung zurückgreifen: trotz dienstlich bedingter Abwesenheit unserer beiden Kommandanten konnten wir mit 17 anwesenden Feuerwehrdienstleistenden sogar drei Einsatzfahrzeuge besetzen, wodurch dieses anspruchsvolle Szenario auch erst sinnvoll beübt werden konnte.

Nach einer kurzen theoretischen Vorstellung des Konzeptes nahmen wir unsere Mannschaftseinteilung vor, wobei zu Übungszwecken darauf geachtet wurde, dass jede/r eine Rolle zugeteilt bekam, bei der er/sie das meiste für sich persönlich herausziehen konnte ... oder anders ausgedrückt: wir haben bezüglich der Mannschaftseinteilung ein wenig experimentiert, dafür sind Übungen schließlich auch mal da.

20 Sekunden nach Übungsbeginn war dieses Experiment aber auch wieder vorübergehend passe ́: denn wir wurden zusammen mit der Ständigen Wache Erlangen zu einem realen Brandmeldealarm in die Elise-Spaeth-Straße disponiert. Sofort wurden die Plätze wieder in unsere gewohnte Einsatzformation zurückgetauscht und mit zwei Einsatzfahrzeugen vollbesetzt ausgerückt. Vor Ort war glücklicherweise kein Eingreifen von unserer Seite notwendig, unsere beiden Einheitsführer (im Hauptberuf Ingenieur und Medizinstudent) unterstützten bei der Erkundung der Einsatzstelle.

Nach Rückkehr auf unsere Wache konnten wir die Übung dann doch in der geplanten Besetzung (jedoch aufgrund der vorgerückten Stunde in leicht abgespeckter Version) wie geplant durchführen; trotz der teils ungewohnten Rollen wurde das Übungsziel wie erwünscht erreicht, es gab hinterher lediglich Kleinigkeiten nachzubesprechen.

 

Das Fazit möchten wir euch diesmal grundsätzlich selbst überlassen. Teilt es uns gerne mit! Wir würden uns über eine Rückmeldung von euch, liebe Leserinnen und Leser, sehr freuen.

Wir können euch an dieser Stelle umgekehrt nur folgendes mit auf den Weg geben: wir profitieren als Freiwillige Feuerwehr von den Fähigkeiten, Erfahrungen und dem Wissen unserer Mitglieder. Und wir haben davon noch lange nicht genug! Mit Sicherheit hat auch jede/r von euch etwas, das uns als Gruppe noch vielseitiger, noch besser werden lässt.

Deshalb: schaut einfach mal bei uns vorbei, wir freuen uns auf euch

Eure Freiwillige Feuerwehr Erlangen-Bruck