+++ praktische Waldbrandübung Teil II +++
Der Samstagübungstag im März war dieses Mal etwas besonderes. Nicht nur, dass wir während der Anfahrt zum Übungsort zu unserem Einsatz 22/11 (B3 Industriegebäude) alarmiert wurden, sondern wir konnten mit unserem LF die Raupentechnik beüben. Das bedarf regelmäßiger Übung, da diese Einsatztaktik selten im Feuerwehralltag benutzt wird.
Am letzten Samstag konnten wir zudem vorerst unseren zweimonatigen Themenblock rund um das Thema Vegetationsbrände abschließen. Zur Erinnerung: Begonnen hatten wir den Themenblock mit zwei Theorie-Unterrichtseinheiten, in denen die Grundlagen und die Sicherheit bei Vegetationsbränden vermittelt wurden. Weiter ging es mit einer theoret ischen Schulung zum Thema Einsatztaktik. Nach der ganzen Theorie konnten wir dann nach der corona-bedingten Pause wieder in die Praxis einsteigen. Hier folgte dann die erste praktische Gerätekunde, um den Kameraden unsere beschafften Handwerkzeuge zu präsentieren und ihnen die entsprechenden Einsatzmöglichkeiten aufzuzeigen. Ergänzt wurde dieser Ausbildungsdienst noch um das Thema „Persönliche Schutzausrüstung“, in diesem Fall speziell für die Vegetationsbrände.
Nun ging es in den Wald, um das sogenannte „Offensive Vorgehen“ (also die direkte Brandbekämpfung) zu beüben. Getestet wurden dabei zwei verschiedene Arten:
- Die sogenannte "Raupentechnik"; da unser Löschfahrzeug nicht über die sogenannte „Pump & Roll-Funktion“ verfügt, nutzen wir diese Technik, um stattdessen durch abwechselnden „Fahr-und-Pump Betrieb“ einen flexiblen Löschangriff etablieren zu können.
- Als zweite Taktik wurde der sogenannte „statische Löschangriff“ von einem Ankerpunkt aus beübt.
Die Raupentechnik ist eine Technik, die dann Anwendung findet, wenn man weite Strecken auf großen Feldern überwinden muss, da den Trupps lediglich eine begrenzte Anzahl an Schläuchen zur Verfügung stehen. Somit kann es sein, dass die Schlauchlänge bei großen Feldern nicht ausreichend ist. Das Löschfahrzeug stoppt hierbei die Pumpe und zieht gleichermaßen wie der angreifende Trupp um die erforderliche Weite nach vorne. Dadurch entsteht eine Bewegung, die mit der Fortbewegung eine Raupe zu vergleichen ist (Eine Komponente ist in Bewegung und die andere zieht nach einer gewissen Zeit nach).
Der Unterschied zur statischen Vorgehensweise liegt hier im Wesentlichen darin, dass die Löschfahrzeuge der Bewegung der Mannschaft nachgezogen werden und die Fahrzeuge nicht an einen festen Standort gebunden sind. Eine Alternative dazu wäre die „Pump-and-Roll“ Technik, bei der sich das Fahrzeug gleichermaßen mit der Mannschaft während des Löschangriffes mitbewegt.
Vermutlich im Herbst folgen dann noch zwei weitere Übungsdienste, in denen dann praktisch das Anlegen von Wundstreifen/Schutzstreifen mit unseren Handwerkzeugen geübt werden wird.