Themenmonat "Erste Hilfe"
"Erste Hilfe...dafür ist doch der Rettungsdienst zuständig!", mag man sich jetzt denken. Stimmt leider nicht wirklich: denn je akuter der Notfall, desto wichtiger wird das Eingreifen der Ersthelfer auch über das Absetzen des Notrufs hinaus. Als Mitglieder der "Blaulicht-Familie" sehen auch wir uns deshalb verpflichtet, im Falle eines Falles qualifizierte Erstmaßnahmen einleiten zu können.
Aber auch hier macht Übung wieder den Meister, weshalb wir uns im Übungsbetrieb der vergangenen Wochen besonders den lebensrettenden Sofortmaßnahmen gewidmet haben.
Zum Auftakt beschäftigten wir uns hierzu an einem Übungsabend mit den Ausrüstungsgegenständen, die auf unserem Löschgruppenfahrzeug zu finden sind. Neben unserem Rettungsrucksack, auf dem bei uns zusätzlich zum standardmäßigen Erste-Hilfe-Bedarf aus dem Verbandskasten zum Beispiel Beatmungshilfen oder Schienungsmaterial zu finden sind, lag der Schwerpunkt hier auch auf dem Verletztentransport aus dem Gefahrenbereich. Hierzu stehen uns auf unserem Fahrzeug insbesondere die Krankentrage und das sogenannte "Spineboard" zur Verfügung, welche im Rahmen der Übung auch gleich auf ihre Einsatzmöglichkeiten getestet wurden.
Am zweiten Übungstag unternahmen wir einen Ausflug zu unseren Nachbarn vom Bayerischen Roten Kreuz in die Henri-Dunant-Straße, wo bereits eine freundliche Erste-Hilfe- und Sanitätsdienst-Ausbilderin auf uns wartete. Auf dem Programm standen diesmal die lebensrettenden Sofortmaßnahmen beim brisantesten Notfall in der Ersten Hilfe, dem Atemstillstand. Nach einer kurzen Theoriewiederholung ging es dann auch gleich an's Gerät, besser gesagt an die Reanimationspuppen und Übungsdefibrillatoren. In Kleingruppen wurden mehrere Fallszenarien durchgespielt, bei denen neben der korrekten Durchführung der lebensrettenden Sofortmaßnahmen auch Herausforderungen wie beengte Platzverhältnisse, regnerisches Wetter oder Dunkelheit zu bewältigen waren.
Da medizinische Notfälle meist plötzlich und unangekündigt auftreten, dachten wir uns, dass wir auch dieses Überraschungsmoment in einer unserer Übungen einbauen wollten. Dementsprechend nutzten wir eine der folgenden Übungen, bei der im Vorfeld explizit keine medizinischen Themen behandelt wurden, zu einer kleinen Einsatzübung. Unter dem Stichwort "Rauchentwicklung aus Gebäude" wurde hierzu unsere Mannschaft zum Übungseinsatz alarmiert. Heißt konkret: aus zur Einsatzstelle und Ausrüsten mit Atemschutz noch während der Fahrt. Während der Gruppenführer die vermeintliche Einsatzstelle erkundete, erreichte ihn die Meldung eines kollabierten Atemschutzgeräteträgers seiner eigenen Mannschaft. Da initial angenommen wurde, dass keine Atmung vorhanden war, wurde von der Kamerad aus seiner Montur befreit und aus dem Auto verbracht, wo dann an einer bereitgestellten Puppe Reanimationsmaßnahmen eingeleitet wurden, die dann bis zum angenommenen eintreffen des Rettungsdienstes für knapp zehn Minuten aufrecht erhalten wurden. Zudem wurde ein in der Nähe vorhandener Übungs-Defibrillator zur Einsatzstelle geholt.
Fazit der Übung: unter erschwerten Bedingungen (Atemschutzgeräteträger in voller Montur, Überraschungseffekt) haben es unsere Jungs geschafft, schnell lebensrettende sofortmaßnahmen zu etablieren und diese auch bis zum Übergeben an den Rettungsdienst aufrecht zu erhalten. Somit gilt: Ziel erfüllt, die FF Bruck kann Reanimation!